IGRW - Interessensgemeinschaft Ressource Wasser

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Medieninfos

„Der Gedanke, Regenwasser aus der Natur zu nutzen, hat mir immer gefallen“

Das oberösterreichische Gaspoltshofen ist seit April dieses Jahres um mindestens zwei Attraktionen reicher: Familie Barth hat sich hier den Traum vom Eigenhaus verwirklicht und das Ganze noch nachhaltig mit einer Regenwassernutzungsanlage getoppt.

Als die Planung des Hausbaus konkrete Formen annahm, war das Thema Regenwassernutzung bereits fix in den Köpfen der

Häuslbauer verankert, erzählt uns Margot Barth. „Der Gedanke, Regenwasser aus der Natur zu nutzen, hat mir immer gefallen. Schon vor fünf Jahren haben wir begonnen , sehr viele Informationen rund um das Thema Hausbau, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu sammeln. Die Regenwassernutzung war dabei immer Thema und von Anfang an Bestandteil der gesamten Haustechnikplanung.“

Trinkwasser für die Toilettenspülung zu verschwenden und einfach den Kanal hinunterzuspülen kam für die Familie nicht in Frage. Bei einem ortsansässigen Installateur hat sich die Familie erkundigt, wie eine Regenwassernutzungsanlage funktioniert, wie schnell der Einbau passieren kann und welche Vorbereitungsarbeiten getroffen werden müssen. „Wir sind gleich auf offene Ohren gestoßen und fühlten uns in unserem Vorhaben bestärkt. Mein Schwager hatte bereits eine Regenwassernutzungsanlage im Zuge seines Hausbaus installiert und war rundum zufrieden damit, was uns in unserer Entscheidung bestärkt hat“, erzählt Frau Barth.

Wie kommt man eigentlich auf die Idee, Regenwasser zu nutzen? fragen wir bei Frau Barth nach. „Regenwassernutzung war immer ein wichtiges Thema für uns. Wir wollten ein Haus bauen, das auf die nächsten Jahrzehnte nachhaltig ausgerichtet ist. Das hat im Heizungsbereich angefangen und zieht sich bis zur Regenwassernutzung fort. Wir wohnen hier sehr ländlich. Schon meine Großeltern und Eltern haben immer Regenwasser genutzt. Zwar auf sehr einfache und bekannte Art und Weise , aber dennoch konsequent. Sie haben das Regenwasser in Regentonnen aufgefangen, sind dann mit der großen Gießkanne immer wieder nachfüllen gegangen und den ganzen Garten damit bewässert. Schon meine Großmutter hat immer gesagt, Regenwasser sei das beste Wasser für die Blumen und Grünland. Und es ist die natürlichste und altbekannteste Art und Weise. Und diesen Gedanken wollte auch ich fortführen, nur professioneller“, so Barth.

Der ortsansässige Installateur hat die Planung übernommen und die Familie bezüglich Tankgröße, Tankart, Einbau, Installationen etc. beraten. „Damit hat er uns einen großen Teil Arbeit einfach abgenommen und wir konnten uns auf ihn verlassen. Wir haben uns auch bewusst für einen 5.000 Liter Tank entschieden, um genügend Regenwasser aufzufangen und auf die Regenwasserreserven auch in Trockenperioden für die Toilettenspülung und den Garten zurückzugreifen.
Im Zuge des Kelleraushubs wurde parallel die Grube für den Tank ausgehoben. Der Baumeister hat den Kunststofftank versetzt und der Installateur die Leitungen angeschlossen.

Seit April 2011 sind die Barths in ihrem neuen Eigenheim zuhause. Und alles ist so, wie sich es die Familie immer vorgestellt hat. „Die Anlage ist wirklich sehr bedienerfreundlich und auch die automatische Fluidcontrol-Pumpe hört man gar nicht, weil sie im Tank gleich eingebaut wurde. Die Regenwassernutzungsanlage gehört zum Haus, wie Fenster und Türen auch und sollte für alle anderen Häuslbauer, die auf nachhaltige und ressourcenschonende Technik setzen, ganz oben auf der Prioritätenliste stehen“, gibt uns Frau Barth zum Abschluss mit auf den Weg.

Factbox Haus:
Passivhaus mit Erdwärmepumpe/Tiefenbohrung und Regenwassernutzungsanlage
Wohnnutzfläche: 140 m2
Bauzeit: Oktober 2010 bis März 2011
Bezugsfertig: April 2011
Tankgröße: 5.000 Liter
Gartengröße: 800 m2
Regenwassernutzung: Toilettenspülung und Gartenbewässerung