Jede Zisterne muss mit einem Überlauf in der Form eines Ablaufsiphons ausgestattet sein, um das überschüssige Regenwasser ableiten zu können.
Je nach Örtlichkeit stehen verschiedene Varianten für diese Ableitung zur Verfügung.
1. Versickerung
Die Versickerung von Regenwässern ist die ökologischste und ökonomischste Variante und wird in erster Linie verwirklicht.
Der lokale und regionale Grundwasserhaushalt wird stabilisiert, und die Kanäle und Kläranlagen werden entlastet. Regenwasserzisternen führen in Kombination mit Versickerung zu einer Retention und damit verbundenen Minderung von lokalen Hochwasserspitzen.
Die Versickerung muss entsprechend der gegebenen Bodenverhältnisse und Niederschlagsmengen dimensioniert werden (siehe ATV 138)
Ein idealer Untergrund sind Schotter, Kies oder Sandböden.
Es gibt verschiedene Arten der Versickerung:
- Schachtversickerung: Eine der häufigsten Versickerungsarten.
Ein Schacht aus Betonringen wird in eine Grube versetzt und das Ablaufrohr wird in den Schacht geführt. Der Bereich um und unter dem Schacht wird mit Schotter verfüllt und mit einem Filtervlies abgedeckt. Dadurch wird verhindert, dass Erde in den Schotter eingespült wird. Das Regenwasser wird über den Schacht in den umliegenden Boden zugeführt. Bei Starkregen wird das Wasser im Schacht aufgestaut und zwischengespeichert. - Rigolenversickerung: Bei der Rigolenversickerung wird das Regenwasser unterirdisch über gelochte Rohre dem Boden zugeführt. Das Rohr ist mit Schotter umgeben, welcher bei Starkregen das Wasser zwischenspeichert. Die Schotterpackung wird mit einem Vlies abgedeckt um Erde fern zu halten. Die Länge der Rigole richtet sich nach dem Wasseranfall und den Untergrund.
- Versickerungselemente: Sickerelemente, die zumeist aus Kunststoff erzeugt werden, haben das dreifache Speichervolumen einer herkömmlichen Kiesrigole. Durch den geringeren Bedarf an Erdaushub ergibt sich eine erheblich Kostenersparnis. Zudem sprechen der leichte Einbau, die hohe Versickerungsleistung sowie seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten im Retentionsbereich für deren Verwendung.
Je nach örtlichen Gegebenheiten und gewünschter Speicherkapazität können verschiedene Versickerungselemente aus Kunststoff verlegt, oder miteinander verbunden werden. Die Montage der Module ist einfach, schnell und variabel. - Muldenversickerung: Dies ist die einfachste und kostengünstigste Art der Versickerung.
Hier wird eine Mulde im Rasen hergestellt, wo das Regenwasser hineinfließt. Das notwendige Retentionsvolumen wird durch die Aufstauhöhe, die 30 cm nicht überschreiten sollte, bestimmt. Allerdings ist aufgrund der Ablauftiefe der Zisterne eine Muldenversickerung bei ebenen Flächen nicht möglich. Außerdem muss der Ablauf mit einer Froschklappe versehen werden, um ein Eindringen von Tieren in die Zisterne zu verhindern.
2. Einleitung in die Kanalisation
Grundsätzlich ist die Einleitung von Regenwasser in das öffentliche Kanalsystem dem Betreiber der Abwasserentsorgung anzuzeigen. Diese Einleitung wird bei hausinterner Nutzung (z.B. Toiletten, Wäsche waschen) in jeden Fall erfolgen müssen. Die Abwassergebühren werden von Betreiber zu Betreiber unterschiedlich ermittelt und es kann dafür keine generelle Aussage getroffen werden. Weiters wird die Ableitung von Regenwasser generell (z.B. auch Überlauf) nur dort gestattet sein, wo eine Versickerung aufgrund der Örtlichkeiten (z.B.: Lehm, dichtest verbaute Gebiete) nicht möglich ist. In den meisten dieser Fälle ist ein eigener Regenwasserkanal vorhanden, selten darf man in den Schmutzwasserkanal einleiten.
Bei der Einleitung in einem Kanal ist darauf zu achten, dass ein Rücklauf von Kanalwasser in die Zisterne verhindert wird.
Deshalb muss der Ablauf der Zisterne über der Rückstauebene liegen.
Sollte dies nicht der Fall sein, ist der Ablauf der Zisterne mit einer Pumpe über diese Rückstauebene zu heben. Als Schutzsicherung soll man so genannte Rückstauwächter einbauen, die bei einem Rückfluss von Kanal ein Warnsignal ausgeben.