IGRW - Interessensgemeinschaft Ressource Wasser

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Grundsätzlicher Aufbau und Funktionsweise einer Regenwassernutzanlage

Grundsätzlich ist Regenwasser für die Gartenbewässerung, Toilettenspülung und die Waschmaschine geeignet. Voraussetzung für die Nutzung von Regenwasser ist eine Anlage nach dem Stand der Technik. Nachfolgend erhalten Sie konkrete Empfehlungen zum Aufbau und Betrieb einer Regenwassernutzanlage.

Anlagentechnik und Produkte zur Regenwassernutzung nach dem Stand der Technik gibt es für alle Anlagengrößen und alle Ansprüche. Die Einhaltung aller gültigen Normen und Vorschriften ist ebenfalls gewährt. Daher hat die Regenwassernutzung einen festen Platz in der Haustechnik und ist auch ein Grund für den Erfolg und die große Verbreitung der in Privathaushalten, öffentlichen Einrichtungen, Gewerbe und Industrie.
Moderne Regenwassernutzanlagen mit Filterung, kompakter Regenwasserpumpstation mit integrierter Trinkwassernachspeisung und Steuerung arbeiten vollautomatisch, liefern eine sehr gute Wasserqualität und benötigen eine sehr geringen Wartungsaufwand.

In den ÖNORMEN ist die Regenwassernutzung unter ÖNORM B 2572 "Grundsätze der Regenwassernutzung" beschrieben.

Wie sieht eine Regenwasser-Nutzungsanlage aus?

Über die Dachfläche des Hauses wird das Regenwasser aufgefangen und gelangt über die Fallrohre in einen mechanischen Grobfilter.
Nach dem Filter gelangt das Regenwasser über den sogenannten beruhigten Zulauf in die Zisterne, in welcher sich gelöste Feinstoffe als Sedimente am Boden absetzen können. Dieses Bodensediment muss nur alle 5-10 Jahre entfernt werden. Die Zisterne verfügt über einen Überlauf, der mit einem Siphon ausgestattet ist.

Über eine schwimmende Entnahme wird das Wasser mittels einer verbrauchsabhängig gesteuerten Regenwasserkompaktpumpstation oder Regenwasserpumpe zu den Verbrauchern befördert. Sollte einmal zuwenig Wasser in der Zisterne vorhanden sein, wird automatisch Trinkwasser in Kompaktstation oder in die Zisterne nachgespeist um den Betrieb der angeschlossenen Wasserverbraucher sicherzustellen. Als Stand der Technik gelten Kombinationen von Regenwasserpumpen und Trinkwassernachspeisungen „sog. Regenwasserkompaktpumpstationen mit Systemsteuerung“.
Wichtig ist bei einer RWN – Anlage, dass Trinkwasserleitungen und Regenwasserleitungen nicht direkt miteinander verbunden werden dürfen. Es müssen zwei getrennte Leitungssysteme sein. Regenwasserentnahmestellen müssen mit dem Hinweis „Kein Trinkwasser“ gekennzeichnet werden.
Die Einleitung von genutztem Regenwasser in das öffentliche Abwassernetz muss dem Abwasserentsorger angezeigt werden!

 

Das Dach

Prinzipiell eignen sich alle Dachdeckungen für die Nutzung von Regenwasser, lediglich der Einsatzzweck kann eingeschränkt sein.
Bei Bitumendächern kann sich das Wasser gelblich verfärben. Dächer aus Asbestzement und Metall eignen sich nur für die WC-Spülung. Bei begrünten Dächern kann es zu Verfärbungen und einem leicht erdigen Geruch kommen.
Bei allen anderen Dächern gibt es keine Einschränkung in der Nutzung für die Bereiche Gartenbewässerung, Toilettenspülung und die Waschmaschine.

Merkblatt für den Aufbau einer qualitativ hochwertigen Regenwassernutzungsanlage