IGRW - Interessensgemeinschaft Ressource Wasser

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Trinkwassernachspeisung

Um die Funktion der Anlage auch bei längeren Trockenperioden aufrecht zu erhalten wird bei Bedarf Trinkwasser nachgespeist. Trinkwasser darf aber nicht direkt in die Regenwasserleitung eingespeist werden, sondern nur drucklos über den so genannten „Freien Auslauf“ (lt. ÖN B 2572).

Die direkte Einspeisung des Trinkwassers in die Zisterne entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Bei marktüblichen Systemsteuerungen ist die Trinkwassernachspeisung schon integriert und gewährleistet automatisch die Vorschriften zur Trennung von Regen- und Trinkwasser.

Dies gewährleistet eine bedarfsorientierte Nachspeisung, d.h. es wird nur soviel Trinkwasser nachgespeist, wie tatsächlich benötigt wird.
Bei ca. 10 % Wasserstand in der Zisterne gibt die Füllstandsmessung (z.B. Schwimmerschalter, Drucksensor etc.) ein Signal zur Steuerung. Diese schaltet ein Ventil so um, dass kein Wasser mehr aus der Zisterne angesaugt wird. Nun wird das Trinkwasser aus einem Vorlagebehälter angesaugt und mit der Pumpe zu den Verbrauchern gefördert.

 

Der Vorlagebehälter ist mit einem Schwimmerventil ausgestattet, über das Trinkwasser in den Vorlagebehälter läuft. Das System ist mit einem Notüberlauf ausgestattet, damit auch bei einem Defekt der direkte Kontakt zwischen Regen- und Trinkwasser ausgeschlossen wird.

Je nach Hersteller gibt es verschiedene Zusatzfunktionen, wie z.B. Füllstandanzeige der Zisterne, automatischen Wasseraustausch im Vorlagebehälter, Warnfunktion bei Rückstau, Urlaubsfunktion und der gleichen mehr.
Es ist darauf zu achten, dass die Systemsteuerung mit integrierter Trinkwassernachspeisung oberhalb der Rückstau Ebene des Kanals bzw. der Versickerung eingebaut wird. Dies ist im Regelfall die Geländeoberkante.
Ist dies nicht möglich, muß eine Rückstauklappe eingebaut werden.

Kennzeichnung
Bei allen Verbrauchern ist eine dauerhafte Beschriftung „Kein Trinkwasser“ am besten auch mittels Symbol anzubringen.
Um verbotene Querverbindungen zwischen Trink- und Regenwasser Leitungen zu vermeiden (vor allem nach einigen Jahren bei Um- und Zubauten) sollten die Leitungen (auch Unterputzleitungen) mit einem Transportband oder Aufkleber „Kein Trinkwasser“ gekennzeichnet sein. Bei der hausinternen Nutzung und nachfolgender Einleitung in das Abwassernetz müssen in der Planung Vorkehrungen zur Zählung des tatsächlich in das Abwassernetz entsorgten Regenwassers getroffen werden.